transformation Leif Johansen DK
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Minox 35 EL

Die Minox EL wurde 1974 auf der Photokina als erstes Modell der35er Familie vorgestellt. Bis dahin hatte Minox die berühmten Minox 8x11mm Cameras hergestellt, die Minox 35 leitete somit einen Formatwechsel ein. Die Minox 35 EL war auf Anhieb ein großer Erfolg. Jedoch zeigten sich bald die fehlenden Eigenschaften:  
  • Einstellung der Filmempfindlichkeit von 25 DIN (war damals noch üblich) bis 30 DIN; Filme mit höherer Empfindlichkeit kamen nach dem Erscheinen der 35 EL auf den Markt.
  • Einstellen der Empfindlichkeit nur in ganzen DIN- bzw. 200 ASA Schritten . Ein früher  beliebter und verbreiteter Diafilm (Kodachrome 64) hatte eine Empfindlichkeit von  64 ASA.
  • Keine Gegenlichttaste (eine Lösung hierzu findet sich hier).
  • Keinen Selbstauslöser (Obwohl ich mich frage, wie häufig der gebraucht wird).
  • Kein Messwertspeicher (Eisbär im Tunnel/Neger im Schnee).
  • Blitzsynchronisation bei 1/30 Sekunde. Diese langsame Zeit war eigentlich als  Eigenschaft gedacht, erlaubte sie doch den Gebrauch von Blitzbirnen, damals auch noch weit verbreitet.
  • Blitzsynchronisationsumstellung am Vorderrand des Blitzschuhs. Bei ungenügend vorgeschobenen Blitz erfolgt keine Umstellung der Verschlusszeit
  • Keine Programmautomatik.
  • Schwieriges Filmeinfädeln, der Filmanfang muss in den Schlitz einer Metalltrommel gesteckt werden (siehe unten).
  • Kein Entfernungsmesser.
Bis auf den Entfernungsmesser wurden alle Eigenschaften über die Jahre nach und nach  in den verschiedenen Typen mehr oder wenig vollständig eingebaut. Eine der Cameras,  die  Minox 35 AF erhielt einen Autofocus. Warum 35 EL? Vielleicht wegen ELelektonik? Batterie: 1 PX 27 für die Camera Der Belichtungsmesser ist  ein CDS-System im Objektivrand: Die Messung erfolgt, heute etwas anachronistisch in einer Zeit der gewichteten 6 Zonen Messungen, schlicht über den ganzen Bereich.  Bei unausgewogenen Beleuchtungsverhältnissen kann der Beli schon mal in Schwierigkeiten kommen. Bei der ML ist der Sensor mittenbetont. Nach Oben
Normalerweise sind die Schrauben mit einem schwarzen Kitt zugekittet und unsichtbar.  Diese Kamera wurde also schon geöffnet. Bei den neueren Modellen sind die Schrauben  ohne Kitt, also "offen".
Das ist die klassische Form der 35er Serie, welche bis zur MB/ML beibehalten wurde. Die Typenbezeichnung und Herstellerschriftzug steht vorne auf der Frontklappe. Bei der EL ist der Auslöseknopf rot.
Keine Typenbezeichnung unter dem Minox-Schriftzug bei geöffneter Klappe sichtbar. Der Ring zur Einstellung der Blende bewegt gleichzeitig einen Verlaufsgraufilter mit  unehmender Dichte über den CDS-Sensor. Dadurch wird dem Sensor die Blende simuliert. Nach Oben
 
Links der Batterieverschluss/Knopf von innen. Die Andruckspirale kann sich leicht  "selbständig" machen. Die Markierung der Polarität ist eigentlich eindeutig, trotzdem  legen viele Nutzer die Batterie falsch herum ein. In den späteren Modellen (rechts) wurde der Knopf anders gestaltet.
Jede Minox 35 hat ihr eigenes Muster in der Kombination der Riffelung des Blendenringes, der Blendenmarkierung und der Markierung der Entfernungseinstellung. Bei der EL ist die Riffelung über den ganzen Ring, die Blendenmarkierung ist ein weißer  Strich und die Entfernungsmarkierung ein rotes Dreieck:
Blendenreihe: 2,8; 4; 5,6; 8; 11, 16. Von rechts nach links zunehmend. Entfernungsmarierungen: 0,9; 1; 1,2; 1,5; 2; 3; 5; 10; Unendlich.
 

Charakteristisch für die EL ist der schmale Transportschwenktaste. Die ersten Modelle und Entwürfe hatten nur en Transportrad.

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Der Blick durch den Sucher zeigt am rechten Rand die Belichtungsanzeige mit 5  Markierungen. Von Oben nach Unten: schraffierte Überbelichtung: 1/500 Sekunde, 1/125 Sekunde; 1/30 Sekunde (kürzeste Belichtung aus der "Hand"); schraffierte  Unterbelichtung. Während die Überbelichtungsanzeige nach einem Graufilter ruft, da die Camera nicht kürzer als 1/500 belichten kann, zeigt die Unterbelichtungsanzeige nur, da man entweder einen Blitz oder ein Stativ nehmen sollte. Belichtet werden kann nämlich bis zu 30 Sekunden. Der Blick durch das Okular und der Leuchtrahmensucher:
Die Filmführung ist aus Metall, zwar gestanzt und nicht gefräst, aber der Film liegt doch sehr plan, was auch zu der ausgezeichneten Schärfe der Bilder beiträgt. Lästig ist das Einfädeln des Filmes:  Bei offenem Gehäuse und offener Frontklappe muss man den Filmanfang gut 1 cm unter die rechte Metalllippe der Auffangspule fummeln. Darauf achten, das die Filmperforation in das untere Transportrad greift, dann auslösen und transportieren, bis der Film ganz die Filmführung bedeckt. Wie gesagt, das Alles mit offenem Gehäuse und offener Frontklappe. Erst bei der ML wurde das System vereinfacht.
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In der Minox gibt es doch noch ein Teil aus Metall: Die Filmandruckplatte, eine gute  Garantie für scharfe Bilder. Bei Infrarotaufnahmen hinterlassen die Noppen aber ein hässliches Relief.

Die Rückwand sieht eigentlich nicht sehr vertrauenswürdig aus, aber das Makrolon  (Glasfaserverstärker Kunststoff) ist enorm biegsam und stabil.

Der Auslöseknopf trägt ein Gewinde für einen Drahtauslöser. Der Auslöser ist sehr empfindlich, manche Drahtauslöser lösen alleine schon durch das Eigengewicht den Verschluss aus. Abhilfe bietet eine Zubehörteil aus Metall:


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Man beachte die Abmessungen. Das Teil wird auf den Auslöseknopf eingeschraubt, das Ganze sieht dann so aus:

Wird der Batterietestknopf gedrückt, sollte bei intakter Batterie der Zeiger des Belichtungsmesser über 1/125 sek. ausschlagen. Man kann die Batterie auch mit einem  Voltmeter ausmessen, der mit dem Voltmeter angezeigte Wert ist aber nicht ussagekräftig, weil die Spannung ohne Last gemessen wird. Bei der EL ist der Testknopf rund, spätere Modelle haben einen viereckigen Testknopf. Erst bei den späteren Modellen gibt es eine schwarze Abdeckung für den Blitzschuh. Ohne diese ist der Blitzschuh etwas kantig und riskiert in der Hosentasche hängen zu bleiben. Der Rückspulknopf hat keine Markierung, ein erfolgreicher Filmtransport ist nicht auf einem Blick ersichtlich. Dem ist leicht abzuhelfen: Man klebt einen Konfetti auf den Hebel. Sofern man mehrere ELs hat, erlaubt das gleichzeitig eine farbliche Kennzeichnung der Cameras: Eine für Schwarzweißfilme, eine mit Diafilm, eine für die Kinder, etc.


Die Filmempfindlichkeitseinstellung nur in ganzen Schritten. ASA/DIN-Zahlen in Kolonnen und einfarbig. Keine Zwischenwerte. Der Kamerarückenriegel ist verschlossen. Den Knopf der Rückspulsperre sollte man vor dem Rückspulen eindrücken, sonst gibt es Filmsalat.

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So ist der Kamerarückenriegel geöffnet, ein roter Punkt ist sichtbar.

Ein besonderes Problem der EL ist die Position der Umschaltnase der Blitzsynchronisation. Der Blitzfuß muss die Nase am vorderen Rand des Blitzschuhs  eindrücken damit der  Verschluss auf die Synchronisationszeit von 1/30s eingestellt wird. Der Blitz muss ganz bis zum Anschlag eingedrückt werden. Das ist nicht ganz trivial und fällt nicht unbedingt gleich auf, da der Blitz auslöst; das Ergebnis sind Langzeitaufnahmen ohne Blitzsynchronisation, mit teilweise interessanten Effekten: Der so photographierte Weihnachtsbaum zeigt verzogene Lichter und scheint zu "brennen":

(Das Bild wurde nicht mit einer Minox aufgenommen, der Effekt kann auch mit  Digitalkameras erzielt werden) Bei den NachfolgeModellen wurde die Nase daraufhin seitlich angebracht.


Bei den ersten Modellen der Serie 35 EL löste sich teilweise der schwarze Lack, den man teilweise auch abziehen konnte und die Glasfasergrundlage zum Vorschein kam.

Schien auf das Einwirken von Sonnenöl und Handcremes zurück zuführen sein. Die Rezeptur des Lacks wurde geändert und spätere Modelle, auch der EL,hatten nicht mehr das Problem. ab welcher Seriennummer dieses geändert wurde weiß ich nicht. Es empfiehlt sich aber die Cameras mit ungeölten Händen anzufassen.

02.08.05

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