Minox 35 MLDie ML war ein technologischer Sprung nach vorne und hat daher wieder ganz anständige Stückzahlen erreicht, wenn sie auch den Erfolg der GT nicht wiederholen konnte. Sie hat alles was eine GT hat und zur Zeitautomatik noch zusätzlich eine zuschaltbare Programmautomatik. Die Elektronik und die Belichtungsanzeige der GT waren etwas empfindlich und der CDS-Belichtungsmesser nicht mehr auf der Höhe der Zeit; daher wurde das ganze "Innere" der ML neu konstruiert. Leider aber auch das Äußere: Die MINOX 35 wurde eckiger und hatte nicht mehr das gleiche "schnuckelige" Aussehen wie die Vorgängermodelle, ein Entwurffehler, welcher bei den aktuellen Modellen wieder rückgängig gemacht wurde, diese sehen äußerlich wieder wie eine Minox EL aus, bloß nicht mehr schwarz. Ansonsten wurde ziemlich alles verbessert:
Seitenanfang Eine Variation der ML, die Carat, wurde erwogen, aber zugunsten der MDC fallengelassen. Sie hatte eine schwarze Frontklappe, ähnlich der GT-Decade, und eine goldfarbenes Gehäuse. Leider besitze ich keine Ausgabe dieses Models, die Informationen und das Photo stammen von Herrn H.E.Heckmann: Bild aus dem Minox Freund 1-2/2004 mit der freundlichen Genehmigung von Herrn H.E.Heckmann. Seitenanfang Die Form ist viel eckiger als bei den "alten" Modellen, sie passt aber genauso gut in die Hosentasche. Die Camera ist um 1 mm dicker und höher, aber dafür um 20 Gramm leichter geworden. Bei der ML ist der Auslöseknopf orange und der Form der Finger angepasst. Die Klappe wird durch Druck auf eine geriffelte Taste geöffnet. Typenschriftzug bei geschlossener Klappe sichtbar. 1985 war auch das Jahr in dem für Automobile die Taille erfunden wurde, wurde wohl bei dem Entwurf der ML übernommen. Vorne sieht man quer über die Camera eine Nut laufen. Zwischen der Anzeigediode für den Selbstauslöser (über dem M des Schriftzuges) und dem Sucher findet sich noch eine CDS-Zelle, diese regelt die Helligkeit der Diode der Belichtungsanzeige im Sucher. Die Schrauben offen und nicht verkittet. Schade, eine Amateurreparatur hat man an den offen liegenden Schrauben erkenne können. Oberhalb des Sucher ist die Taste zur Öffnung der Klappe sichtbar. Das Objektiv ist ein Minotar. Ein Minoxar wäre auch nicht schlecht gewesen. Typenschriftzug auch bei geöffneter Klappe sichtbar. Seitenanfang Das Batteriefach ist eigenwillig fünfeckig geformt, die Batterie liegt in einer Schublade und liegt in dieser unten: Ansicht von vorne rechts unten. Die Einstellung P auf dem Blendenring schaltet auf Programmautomatik um und rastet in dieser Stellung ein. Blendenreihe: P; 2,8; 4; 5,6; 8; 11, 16. Von rechts nach links abnehmend.. Entfernungsmarierungen: 0,9; 1; 1,2; 1,5; 2;3; 5; 10; Unendlich. Seitenanfang Der Schieber für den Selbstauslöser ist hinten angebracht, er öffnet sich von rechts nach links. Bei den "klassischen" Modellen sind alle Bedienungselementen auf der Oberseite angebracht und so durch die Erhebung des Blitzschuh gegen ein versehentliches Verstellen geschützt. Bei der ML/MB kann es vorkommen, das der Selbstauslöserschieber verstellt wird und man sich wundert warum der Verschluss nicht auslöst. Tut er dann 10 Sekunden später doch, gibt so manches Überraschungsphoto. Der Blick durch das Okular zeigt kein Drehspuleninstrument mehr sondern eine rote LED-Reihe am oberen Rand. Die LED in der Position P zeigt einmal die Einstellung auf Programmautomatik an und ist gleichzeitig für die Batteriekontrolle zuständig. Bei ausreichender Batteriespannung leuchtet diese LED mindestens für 2 Sekunden gleichmäßig auf, wenn der Batterietestknopf gedrückt wird. Die Batteriewarnung ist nicht sehr zuverlässig, wenn die Verschlusszeiten nicht mehr zu stimmen scheinen oder der Verschluss sich nicht mehr öffnet sollte man auf jeden Fall erstmal die Batterie wechseln, selbst wenn die Anzeige noch korrekt ist und wenn ein Voltmeter noch eine annehmbare Spannung zeigt. Unter Last geht die Batterie dann doch unbemerkt in "die Knie" und es kommt zu Störungen der Verschlusszeiten. Die von der Programmautomatik gewählten Zeiten werden leider nicht angezeigt, nur die Überbelichtungswarnung, oder wie unten gezeigt die Unterbelichtungswarnung: Seitenanfang Die Camera ist im Programmautomatikmodus, Unterbelichtungswarnung. Ein großer Fortschritt ist die neue Filmaufspultrommel. Sie ist von einem weißen Kunststoffmanschette umgeben. Der Film wird zwischen den Trommelkern und die Manschette geklemmt. Geht ruck-zuck. Der rote Punkt muss mit Film bedeckt sein, bevor man die Rückwand schließt, nur so ist der Film richtig eingespannt. Gilt für alle Cameras, nur hier ist es durch den Punkt verdeutlicht. Seitenanfang 24.03.08 |