transformation Leif Johansen DK
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Minox 35 ML

Die ML war ein technologischer Sprung nach vorne und hat daher wieder ganz anständige Stückzahlen erreicht, wenn sie auch den Erfolg der GT nicht wiederholen konnte. Sie hat alles was eine GT hat und zur Zeitautomatik noch zusätzlich eine zuschaltbare Programmautomatik. Die Elektronik und die Belichtungsanzeige der GT waren etwas empfindlich und der CDS-Belichtungsmesser nicht mehr auf der Höhe der Zeit; daher wurde das ganze "Innere" der ML neu konstruiert. Leider aber auch das Äußere: Die MINOX 35 wurde eckiger und hatte nicht mehr das gleiche "schnuckelige" Aussehen wie die Vorgängermodelle, ein Entwurffehler, welcher bei den aktuellen Modellen wieder rückgängig gemacht wurde, diese sehen äußerlich wieder wie eine Minox EL aus, bloß nicht mehr schwarz. Ansonsten wurde ziemlich alles verbessert:
    • Belichtungsmesser mit Siliziumsensor, an der gleichen Stellewie bei der EL/GT, aber mehr mittenbetont.
    • Verbesserter Verschluss (fragt mich nicht was und wie)
    • Zuschaltbare Programmautomatik, Einstellung am BlendenringEinstellungsbereich von 1/500 Sekunde bei f16 bis 1 Sekunde bei f2,8 (LW 3 bis 17 bei ASA 100).
    • In der Stellung Programmautomatik übernehmen die Verschlusslamellen nicht nur den Verschluss sondern auch die Blendenöffnung.
    • In der Stellung "P" wird die Blende auf die größte Öffnung gestellt (F 2,8) und bewegt sich dann nicht mehr. Die Verschlusslamellen springen dann bei Auslösen auf die berechnete Blendenöffnung. Scheint aber ganz gut zu funktionieren.
    • Anzeige der Belichtungszeit und des Batteriezustandes durch einewandernde LED im Sucher. Am oberen Rand des Suchers findet sich eine Leiste mit , beginnend von links: P, Langzeitwarnung, die Zeiten von1/30 Sekunde bis 1/500 Sekunde und Überbelichtung. Die Markierung P zeigt den Funktionszustand der Programmautomatik an, dient aber auch gleichzeitig zur Markierung für den Batteriecheck. Sie leuchtet bei leerer Batterie schwach oder gar nicht unter dem P auf wenn die Batteriechecktaste gedrückt wird. Im Programmmodus zeigt eine zweite Diode zusätzlich die Über- und Unterbelichtungsmarkierungen an. Die Helligkeit der Diode wird über einen zweiten CDS-Sensor neben der Anzeigediode des Selbstauslösers der Umgebungshelligkeit angepasst. Die Belichtungsmessung erfolgt bei Antippen der Auslösetaste.
    • Belichtungswertspeicher. Eine Punkt kann mit dem Belichtungsmesser angemessen werden und seine Belichtung mit Druck auf den Auslöser für die Aufnahme gespeichert werden (Messwertspeicher).
    • Neue Filmaufnahmetrommel mit vereinfachter Filmeinfädelung.
    • Ausgeformte Auslösetaste.
    • Die Frontklappe hat eine Verriegelung, welche durch eine geriffelte Taste oberhalb des Suchers gelöst wird. Die Klappe springt dannetwa 3 cm auf.
    • Batterie: 1 mal PX 28 (6Volt).
Wäre alles nahezu alles  perfekt, aber ein Problem gibt es: Während die EL und GT sehr zuverlässig waren, konnte man dies nicht von der ML sagen. Besonders die Verschlusssteuerung machte Schwierigkeiten. Häufig bleibt der Verschluss auf "P" blockiert. Dreht man mit Gewalt, ist meistens der Verschluss ganz hinüber.  Feuchtigkeit auf der Frontlinse, durch Anhauchen oder durch feuchte Reinigungstücher, scheinen besonders zu diesem Problem zu führen, vielleicht war das der Grund warum spätere Modelle als zusätzlichen Schutz einen festen Skylightfilter gekriegt haben (Hinweis von Thomas Rehork). Warum ML? Vielleicht weil es ein Zweifachbelichtungssystem gibt , also Mehrfachbelichtungssystem, das L ist wiederum Tradition. Oder aber auch Meßspeicher? Preis 1994: DM 599.-
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Eine Variation der ML, die Carat, wurde erwogen, aber zugunsten der MDC fallengelassen. Sie hatte eine schwarze Frontklappe, ähnlich der GT-Decade, und eine goldfarbenes Gehäuse. Leider besitze ich keine Ausgabe dieses Models, die Informationen und das Photo stammen von Herrn H.E.Heckmann:

Bild aus dem Minox Freund 1-2/2004 mit der freundlichen Genehmigung von Herrn H.E.Heckmann.



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Die Form ist viel eckiger als bei den "alten" Modellen, sie passt aber genauso gut in die Hosentasche. Die Camera ist um 1 mm dicker und höher, aber dafür um 20 Gramm leichter geworden. Bei der ML ist der Auslöseknopf orange und der Form der Finger angepasst. Die Klappe wird durch Druck auf eine geriffelte Taste geöffnet. Typenschriftzug bei geschlossener Klappe sichtbar. 1985 war auch das Jahr in dem für Automobile die Taille erfunden wurde, wurde wohl bei dem Entwurf der ML übernommen. Vorne sieht man quer über die Camera eine Nut laufen.

Zwischen der Anzeigediode für den Selbstauslöser (über dem M des Schriftzuges) und dem Sucher findet sich noch eine CDS-Zelle, diese regelt die Helligkeit der Diode der Belichtungsanzeige im Sucher. Die Schrauben offen und nicht  verkittet. Schade, eine Amateurreparatur hat man an den offen liegenden Schrauben erkenne können. Oberhalb des Sucher ist die Taste zur Öffnung der Klappe sichtbar. Das Objektiv ist ein Minotar. Ein Minoxar wäre auch nicht schlecht gewesen. Typenschriftzug auch bei geöffneter Klappe sichtbar.
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Das Batteriefach ist eigenwillig fünfeckig geformt, die Batterie liegt in einer Schublade und liegt in dieser unten:
Ansicht von vorne rechts unten.

Der Blendenring ist wieder zweifach unterbrochen, ohne Abstand zum Blendenanzeige. Die Blendenmarkierung liegt hinter dem Blendering. Die Entfernungseinstellung ist eine  Kimme in der gleichen Farbe wie der Auslöseknopf, welche die Schärfentiefe bei Blende 2,8 umfasst.
Die Einstellung P auf dem Blendenring schaltet auf Programmautomatik um und rastet in dieser Stellung ein.
Blendenreihe: P; 2,8; 4; 5,6; 8; 11, 16. Von rechts nach links abnehmend.. Entfernungsmarierungen: 0,9; 1; 1,2; 1,5; 2;3; 5; 10; Unendlich.

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Der Schieber für den Selbstauslöser ist hinten angebracht, er öffnet sich von rechts nach links. Bei den "klassischen" Modellen sind alle Bedienungselementen auf der Oberseite angebracht  und so durch die Erhebung des Blitzschuh gegen ein versehentliches Verstellen geschützt. Bei der ML/MB kann es vorkommen, das der Selbstauslöserschieber verstellt wird und man sich wundert warum der Verschluss nicht auslöst. Tut er dann 10 Sekunden später doch, gibt so manches Überraschungsphoto. Der Blick durch das Okular zeigt kein Drehspuleninstrument mehr sondern eine rote LED-Reihe am oberen Rand. Die LED in der Position P zeigt einmal die Einstellung auf Programmautomatik an und ist gleichzeitig für die Batteriekontrolle zuständig. Bei ausreichender Batteriespannung leuchtet diese LED mindestens für 2 Sekunden gleichmäßig auf, wenn der Batterietestknopf gedrückt wird. Die Batteriewarnung ist nicht sehr zuverlässig, wenn die Verschlusszeiten nicht mehr zu stimmen scheinen oder der Verschluss sich nicht mehr öffnet sollte man auf jeden Fall erstmal die Batterie wechseln, selbst wenn die Anzeige noch korrekt ist und wenn ein Voltmeter noch eine annehmbare Spannung zeigt. Unter Last geht die Batterie dann doch unbemerkt in "die Knie" und es kommt zu Störungen der Verschlusszeiten. Die von der Programmautomatik gewählten Zeiten werden leider nicht angezeigt, nur die Überbelichtungswarnung, oder wie unten gezeigt die Unterbelichtungswarnung:

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Die Camera ist im Programmautomatikmodus, Unterbelichtungswarnung.
Ein großer Fortschritt ist die neue Filmaufspultrommel. Sie ist von einem weißen Kunststoffmanschette umgeben. Der Film wird zwischen den Trommelkern und die Manschette geklemmt. Geht ruck-zuck. Der rote Punkt muss mit Film bedeckt sein, bevor man die Rückwand schließt, nur so ist der Film richtig eingespannt. Gilt für alle Cameras, nur hier ist es durch den Punkt verdeutlicht.
  Oben die übliche Anordnung: Vorne der Batterietester, hinten der Gegenlichtschieber. Er öffnet sich von rechts nach links. Vorne ist die geriffelte Taste zum Öffnen der Frontklappe zu sehen. Die Tasten für den Batteriecheck und die Gegenlichttaste sind enger neben dem Blitzschuh angeordnet. Bei GT und Co. sind sie weiter auseinander gezogen angeordnet.
  Die höchste einstellbare Empfindlichkeit bleibt 1600 ASA, die niedrigste 25 ASA. Die Einstellung für 3200 ASA kommt erst mit den neuesten Modellen ab GT-X. Die Beschriftung ist rot/grün (ASA/DIN) zweifarbig, Links ist rot außen, rechts innen. angeordnet.
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24.03.08